Akupunktur in der TCM

Akupunktur in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)

Die Traditionelle Chinesische Medizin oder kurz TCM, ist eine Heilkunst, die vor über 2000 Jahren entstand und sich seither ständig weiterentwickelt hat. In der chinesischen Philosophie besteht der Grundsatz, daß nichts von Dauer ist, außer dem ständigen Wandel aller Dinge. Alles Leben ist demnach von Energie „Qi“ durchdrungen. Diese Energie fließt über Leitbahnen „Meridiane“ durch unseren Körper. Zugleich prägt das Bild der Gegensätze, Yin und Yang, die traditionelle chinesische Medizin.

Die sicherlich bei uns bekannteste Säule der TCM ist die Akupunktur. Ziel der Akupunktur ist, durch das Nadeln spezifischer Punkte, ein zuvor diagnostiziertes Ungleichgewicht, wieder in Ausgleich zu bringen.

Die Akupunktur ist jedoch nicht die einzige Errungenschaft der Traditionellen Chinesischen Medizin. Ein weiteres wichtiges Element der TCM bildet die Arzneimitteltherapie, mit der Anwendung traditioneller Pflanzen und Mineralien. Aber auch manuelle Anwendungen, wie die bei uns nicht so bekannte Tuina Massage, haben eine lange Tradition in China. Ergänzt wird die Behandlung immer durch eine Nahrungsmitteltherapie, nach den Fünf Elementen. Weiterhin kann die Therapie durch eine tägliche QiGong-Übung abgerundet werden, die auch ohne Therapeut, jederzeit durchgeführt werden kann.

In der westlichen Welt hat sich insbesondere die Akupunktur durchgesetzt. Bei der Behandlung werden sehr dünne Nadeln in ausgewählte Punkte eingestochen. Die Nadeln verbleiben in der Regel 20 – 30 Minuten. Ergänzend kann eine sogenannte „Moxibustion“ durchgeführt werden. Hierbei entsteht durch das Verglühen von Beifuß eine wohltuende Wärme, die den Organismus stärken soll.

Neben der klassischen Akupunktur haben sich eine Reihe von weiteren Akupunkturformen herausgebildet, die Behandlungen auch über sogenannte Mikrosysteme wie das Ohr, die Hand oder den Schädel möglich machen.

Studien haben die Wirksamkeit der Akupunktur in Bezug auf chronische Schmerzen des Rückens und der Kniegelenke zwischenzeitlich belegt. Die Behandlungsmöglichkeiten der Akupunktur reichen allerdings viel weiter und umfassen neben Schmerzen auch chronische und funktionelle Störungen.

Die Stärke der chinesischen Medizin liegt in der Diagnostik. Hierbei ist es entscheidend, Krankheitszustände zu verhindern und bereits in Ihrer Entstehungsphase dagegen anzugehen. Die Akupunktur behandelt den gesamten Menschen und keine lokale Störung, deren Ursache vielleicht ganz woanders zu finden ist. Entsprechend werden zwei Patienten mit ähnlichen Symptomen nicht gleich behandelt, wenn die Ursachen nicht identisch sind. Oftmals gibt es auch nicht nur eine Ursache, die die Schuld an einem Leiden trägt. Daher muss die Therapie individuell auf den Patienten abgestimmt werden.

Erkrankungen und Störungen wie Schlaflosigkeit, Auswirkungen von Stress, Energiemangel, Schmerzen, hormonelle und funktionelle Störungen, allergische Erkrankungen (Heuschnupfen) oder Unfruchtbarkeit sprechen im Allgemeinen gut auf die Akupunkturbehandlung an. Aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lassen sich eine Vielzahl von Erkrankungen mit Akupunktur behandeln. Hier einige Beispiele: Erkältungen, Asthma, Sinusitis, Kopfschmerzen, Migräne, Trigeminusneuralgie, Arthritis, Tennisellenbogen, Ischialgie, Magenschleimhautentzündung, Colitis, Verstopfung oder Durchfall.

Die westliche evidenzbasierte Medizin, landläufig Schulmedizin genannt, hat die Akupunktur bisher nicht in ihren Behandlungskanon aufgenommen. Das liegt aber vor allem daran, dass die Vorstellungen zur Entwicklung von Krankheitsbildern so sehr voneinander abweichen. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat als supranationale Behörde dagegen die klassische TCM Akupunktur mit zahlreichen Anwendungsgebieten anerkannt. Diese Anerkennung bezieht sich allerdings nicht auf die anderen hier genannten Akupunkturvarianten, das ist von der WHO nicht untersucht worden. Hier muss man also sagen, dass für diese Methoden keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse zur Wirkung und Wirksamkeit vorliegen.

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